Leider stammen die Fotos aus Tawern von meinem JVC Camcorder und haben daher keine sehr gute Qualität, sollte ich wieder nach Tawern kommen werde ich neue machen.
Wer hat schon einmal einen richtigen gallo-römischen Tempel gesehen? Falls Sie dazu nicht bis Italien reisen wollen, gibt es in Tawern (von lat. taberna) die Möglichkeit eine rekonstruierte römische Tempelanlage zu besichtigen. Die Anlage wurde 1986 und 1987 unter Leitung des Rheinischen Landesmuseums Trier ausgegraben und teilweise rekonstruiert. Heute erhält der Besucher einen guten Eindruck der gallo-römischen Tempelarchitektur. An der Nordwestecke eines Tempels konnte ein ursprünglich mehr als 15 Meter tiefer Brunnen ( ca 1,1x1,1 m) freigelegt werden. Er war mit Steinen, Erde und Architekturteilen angefüllt. Ausserdem fanden sich darin Inschriftfragmente, figürliche Reliefs und der Kopf einer Statue aus Kalkstein.
Merkur, der Gott des Gewerbes, des Handels und des Verkehrs war Hauptgott des Tempel- bezirks auf dem Metzenberg. Von seinem Kultbild stammt der im Brunnen gefundene, leicht überlebensgrosse Kalksteinkopf.
Ein Weihaltar ist Merkur und dem Licht- und Heilgott Apollo geweiht. Zwei Reliefs zeigen die gallische Pferdegöttin Epona und das ägyptische Götterpaar Isis und Serapis.
Die Funde aus dem Brunnen beleuchten das Ende des gallo-römischen Heiligtums von Tawern:
Eine tief im Schacht gefundene Münze, die im ausgehenden 4. bis frühen 5. Jahrhundert geprägt wurde, beweist, dass der Brunnen bis zu dieser Zeit noch unzerstört war.
Im Jahre 392 n.Chr. wurde die Ausübung der heidnischen Kulte von Kaiser Theodosius endgültig verboten. Danach wurden die Tempel und Weihegaben des heiligen Bezirks zerstört und nach und nach teilweise in den Brunnen geworfen.
Profangebäude:
Die Funktion des Profangebäudes ist bisher nicht ganz klar geworden. Es handelt sich wohl kaum um ein Wohnhaus eines oder mehrerer Priester.
Der große Raum zur Bergseite hin war wohl durch eine Wand geschlossen - anders als in der jetzigen Rekonstruktion.
Er könnte als Stall gedient haben. Vielleicht konnten die Reisenden sich im Profangebäude stärken und Andenken, Opfergaben oder Weihegaben kaufen.
Zum Schluss noch ein kurzer Hinweis auf den römischen Ort am Fuß des Metzenbergs: Durch eine weitere Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme werden zur Zeit Teile des Ortes ,,Tabernae" freigelegt. Es konnten bisher Grundrisse von 9 Gebäuden gefunden werden. In einem solchen gaIlo-römischen Vicus lebten zu beiden Seiten der Straße Händler und Handwerker. Es gab eine Herberge mit Bewirtung, vielleicht auch mit der Möglichkeit zum Vorspannen von Tieren für die Bergfahrt. Hier fanden Märkte statt. Der Ort war ein Mittelzentrum für das Umland mit seinen Gutshöfen. Handwerker führten notwendige Arbeiten durch. Eisen- und Glasverarbeitung konnten nachgewiesen werden.
Wenn man vom Tempel kommend am Fuß des Metzenbergs an der ersten Kreuzung geradeaus fährt, kann man im Tal gleich rechts neben der Straße einen Blick auf die Stelle dieser Ausgrabungen werfen.
Lage:
Im Wald über Tawern, auf dem Metzenberg (54441 Trassem )
Zufahrt:
Tempelanlage von der Strasse Konz-Saarburg kurz nach Konz-Könen und von der Strasse Konz-Perl bei Temmels ausgeschildert. Ausschilderung bis zum Parkplatz am Ortsrand von Tawern. Von dort ca. 10 Minuten zu Fuss bis zum Tempel.
Öffnungszeiten:
Ganzjährig geöffnet.
Führungen finden statt nach telefonischer Absprache.
Auf Wunsch werden Besucher auch mit Kaffee und Kuchen oder anderern Getränken in der Tempelanlage bewirtet.
Alle zwei Jahre, in Herbst, findet ein grosses Römerfest statt.
Das nächste ist 2009
mehr hierzu bei Tawern
Text Quellen: http://www.roscheiderhof.de | Bild Quellen: Eigenes Bildmaterial |
2 Kommentare:
Ausgezeichneter Artikel mit wirklich gute Fotos! Danke!
Hoffentlich habe ich die Möglichkeit bald diesen Ort zu besuchen, er scheint richtig interessant zu sein. Danke für die Fotos und den Artikel!
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